Sind Elektroautos klimafreundlich?

Um Aussagen über Klimaaspekte machen zu können, muss die gesamte Herstellungs-, Treibstoff- und Verwertungskette betrachtet werden. Zudem: jeder industrielle Prozess hat negative Einflüsse auf die Umwelt. Also auch die Gewinnung von Rohstoffen und die Produktion von Autos, unabhängig von der Antriebsart.

Elektroautos schneiden hier aber bereits deutlich besser ab, sofern sie mit erneuerbarem Strom geladen werden. Allerdings besteht zur Zeit ein Aufrüstungsproblem: jeder Hersteller will ein Elektroauto mit der grössten Reichweite und den meisten PS anbieten. Ökologisch nachhaltig geht anders. Bei einer Reichweite von 350Km und 150PS, erfüllt ein Elektro-Auto 90% der täglichen Anforderungen. Zusätzlich wird die Umwelt geschont, weil weniger Rohstoffe notwendig sind.

Elektroautos machen zudem während der Fahrt kaum Lärm. Lärm ist heute ein grosses Problem im Strassenverkehr. Auch wird nur immer über CO2 gesprochen. Die ganzen anderen Abgase der Verbrenner sind kaum ein Thema. Diese sind jedoch ziemlich giftig und verschmutzen die Luft sehr stark. Das führt mittlerweile zu Fahrverboten in grösseren Städten.

Noch ein Wort zur Innovationsfähigkeit: die Batteriekapazität steigt bei gleicher Baugrösse und Gewicht pro Jahr um 7%. Bei Verbrennungsmotoren liegt die Energieverbesserung nur im Bereich von 1% pro Jahr. In den nächsten Jahren werden wir bei Elektrofahrzeugen noch viele weitere Verbesserungen sehen, wie z.B. neue Speichertechnologien, die umweltschonender sind. Bei Verbrennungsmotoren sind jedoch trotz immer wieder neuen Ankündigungen keine grossen Innovationen zu erwarten.

Wenn berücksichtigt wird, dass 50-60% der Fahrten in Nahbereich durchgeführt werden und ein Verbrennungsmotor dabei gar nie Betriebstemperatur erreicht, sind Elektroautos in Sachen Umweltfreundlichkeit überlegen. Sie kennen nämlich keinen Kaltstart. Bei der Förderung, Produktion und dem Transport von Erdöl, respektive dessen Produkten Benzin und Diesel, fallen bereits mehr als 30% des CO2-Ausstosses und Energieverbrauchs an.

Dann wären da noch die Umweltschäden, welche durch das Fördern von Erdöl entstehen. Sei das nun Ölsandoder Ölschiefer-Abbau, oder auch die Tiefseebohrungen, wo es immer wieder zu massiven Umweltverschmutzungen kommt. Damit soll der Abbau von Lithium in Südamerika nicht schöngeredet, aber in ein Verhältnis zu dem gebracht werden, was beim Erdöl aktuell passiert.

Und seien wir ehrlich: wer fragt bei Autos mit Verbrenner, ob diese klimafreundlich sind?