Haben wir denn genügend Strom für die e-Mobilität?
Das
wirtschaftliche Solarpotential für Strom von Dächern beträgt in
der Schweiz mit heutigen Solar-Panels 30TWh. Das gesellschaftliche
Potential, also ohne Berücksichtigung des wirtschaftlichen Nutzens,
sogar 50TWh. Sollten die Energiepreise steigen, kann auch mehr Strom
wirtschaftlich erzeugt werden. Das Potential von Fassaden und anderen
Flächen wurde dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Es wäre durchaus denkbar, dass in Zukunft Autobahn Raststätten und sogar die Autobahn selber mit Solarpanels überdacht sind. Hier steckt ein riesiges Potential zur Gewinnung von erneuerbarer Energie auf Flächen, die sowieso verbaut sind.
Dazu ein Video: „Elektromobilität, woher kommt der Strom, Kurt Sigl”
Der aktuelle Stromverbrauch im Jahr 2018 betrug in der Schweiz 58TWh. Je nach Berücksichtigung des Potentials könnte also beinahe der gesamte Verbrauch solar gedeckt werden. Wichtig ist dabei, dass die Steuerung des Verbrauchs ein grosses Sparpotential beinhaltet und vor allem die Spitzenlasten glätten kann.
Das gesamte Potential der Sonneneinstrahlung auf die Schweiz ist ca. 200x grösser als der Stromverbrauch.
Bei diesen Berechnungen sind Wind-, Wasser- und Wärmenergie-Potentiale noch gar nicht berücksichtigt.
Fazit: Elektromobilität ist dann interessant, wenn nachhaltiger Strom geladen werden kann. Dafür sind aber noch viele Investitionen notwendig. Hier ist die Politik gefragt, welche die Voraussetzungen schaffen muss, damit mehr Solarenergie installiert wird. Z.B. könnten Solarpanels vorfinanziert statt subventioniert werden.
Was ebenfalls berücksichtigt werden muss: für die Herstellung von Diesel und Benzin und deren Verteilung/Transport wird ebenfalls viel Strom und Erdöl benötigt. Pro 10 Liter Benzin, die getankt werden, wurden bereits 3-4 Liter für Herstellung und Transporte verbraucht. Dabei wird ebenfalls viel CO2 freigesetzt.
Einige Ideen, wie z.B. die Zwischenspeicherung von Strom technologisch gelöst werden könnte: „5 Energiespeicher für die Zukunft der Energiewende”
Übrigens sind Atomkraftwerke keine Lösung. Zum einen werden für den Uranabbau Umweltschäden verursacht, zum anderen wird durch Transport und Aufbereitung CO2 ausgestossen. Verbrauchte Atomstäbe strahlen noch 200’000 Jahre. Wollen wir nachfolgenden Generationen diese Verantwortung aufbürden? In der Schweiz gibt es trotz jahrelanger Forschung und Versprechen bisher kein sicheres Langzeitlager für Atommüll. Man weiss nicht einmal, wohin mit den hochverstrahlten Teilen des AKW Mühleberg, welches Ende 2019 vom Netz genommen wurde.